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Weinbau Christoph Weingeschichten Natlie Lumpp
Natalie Lumpp:
Mein heimlicher Favorit – der Riesling

natalieOft werde ich gefragt, ob ich denn einen Lieblingswein hätte? Diese Frage lässt sich nun wirklich nicht so leicht beantworten. Vielleicht haben Sie selbst schon die Erfahrung gemacht: im Sommer schmecken leichte und spritzige Weißweine fantastisch, im Winter hingegen machen vor allem volle Rotweine Spaß.

Einen Wein jedoch gibt es bei uns zu Hause rund um das Jahr: den Riesling. Ich liebe diese Rebsorte vor allem wegen ihrer Frische, Leichtigkeit und Eleganz.
Die Weinsäure im Riesling belebt und wirkt sich immer sehr appetitanregend aus. In wissenschaftlichen Untersuchungen wurde festgestellt, dass die Säure im Wein beim Aufspalten von Fett förderlich ist. Da müsste der Riesling doch eigentlich dazu beitragen, schlank zu werden, oder?

Zum Essen ist der „König der Weine“ wirklich nicht mehr wegzudenken. Er ist immer ein wunderbarer Begleiter zu leichteren und fein zubereiteten Vorspeisen, zu Fischen, zu Meeresfrüchten, zu Gemüsegerichten, zu hellem Geflügel und er ist ein Erlebnis zu frischem Ziegenkäse.

Beeindruckend ist für mich vor allem die Vielseitigkeit dieser Rebsorte. An Mosel, Saar und Ruwer finden Sie die Rieslinge oft mit einem niedrigen Alkoholgehalt. Diese Weine sind im Geschmack sehr zartfruchtig und leicht. Die Rieslinge aus der Pfalz hingegen können oft das Gegenteil sein: Kraftvolle Spätlesen mit enormer Komplexität und einem hohen Alkoholgehalt. In jeder Region entwickelt der Riesling sein eigenes Profil.

In Baden finden Sie herrlich fruchtige Rieslinge vorwiegend in der Ortenau. Sie erfahren an den Ausläufern des Schwarzwaldes eine sehr gute Reifung. Ob die besten Rieslinge aus Durbach, aus dem Badener Rebland oder auch aus anderen badischen Weinregionen stammen, lässt sich so nicht beantworten. Jeder hat seinen ganz eigenen Charakter und seine eigenen Reize. Ich kann Ihnen jedenfalls versichern, dass sie bei internationalen Vergleichen ganz hervorragend stehen.

Der Riesling hat sich nämlich gerade zum Trendsetter entwickelt. Auch in Amerika zeigt sich eine immer stärker wachsende Nachfrage, vor allem seit der Weinpapst Robert Parker einige deutsche Rieslinge mit den höchsten Punktzahlen ausgezeichnet hat.